Meine „kausale Quelle“ Soprana steht nicht nur für persönliche, sondern auch für allgemeine Fragen zur Verfügung. Dieses Mal ging es einer Klientin , die in der evangelischen Kirche ist und sich schon lange mit der Archetypenlehre befasst, um einen inneren Konflikt zum Thema Beten. Wie können wir Gott anreden? Ist Beten noch angemessen? Hier ist die Antwort von Soprana.   

Frage: Hallo Soprana, früher habe ich mich im Gebet an Gott und an Jesus Christus gewandt, im Herzensgebet. Durch die Matrix ist mein alter Zugang zur Spiritualität und darum auch zur unsichtbaren Welt sehr verändert. Wie kann ich mit diesem Wissen jetzt beten?

Soprana: Du sprichst, wie wir schon angedeutet haben, ein Thema an, das sehr viele Menschen umtreibt. Es hat etwas zu tun damit, dass die grundsätzliche Struktur von Kirche, so wie du sie erlebt hast und wie ihr alle sie in diesem Kulturkreis erlebt, eine Struktur ist, die sich auf Junge Seelen spezialisiert hat. Wir sprachen bereits davon.

Zu dieser Seelengeneration gehört ein väterliches Bild von Gott. Nicht mehr so stark wie es für die Kindseele war, die ihre elterliche Sehnsucht auch noch auf verschiedene Götter richtet, sondern für die junge Seele war es der strenge und gütige Vater, den sie fürchteten, bei dem sie sich aber auch geborgen fühlen konnten.

Das war der leichteste Zugang zur Numinosität, der ihnen möglich war. Und so haben sie ihn intensiv genutzt. Du selbst kommst ja aus dieser Tradition. Du selbst warst Kind und Jugendliche und kennst diese Gefühle, diese Sehnsüchte und auch das sich Aufgehoben-Fühlen in dieser Vorstellung. Daran ist nichts falsch, daran ist nichts lächerlich, sondern es ist lediglich die passende Form, in die sich die göttlichen Kräfte gegossen haben.

Die Lehre von den Archetypen beinhaltet eine spirituelle Vorstellung, die von dieser Form nicht gehalten werden kann. Sie ist größer als diese Form. Und sie ist auf eine interessante Weise zwar durch die Propagierung von so etwas wie Seelenmatrices stärker einer Form angenähert und gleichzeitig aber auch viel weniger Form als die allermeisten Religionen.

Ja, sie lädt geradezu dazu ein, sämtliche Formen zu sprengen. Und das ist auch ein wesentlicher Aspekt, der diese Lehre für dich attraktiv gemacht hat. Denn genau das bewegte sich in dir, dass du die herkömmliche Form als zu eng und zunehmend unbequem empfunden hast und nach Neuem suchtest.

Nun zurück zu deiner Frage: Wie kannst du jetzt beten? Nein, es wird nicht von dir verlangt, aber du kannst dich einladen lassen, statt in einer Badewanne im Ozean zu baden. Natürlich ist das Baden im Ozean, das sich Tragenlassen von Wellen in gewisser Weise gefährlicher, auf jeden Fall aber bewegter als die sichere Badenwanne, in der die einzigen Wellen dadurch entstehen, dass neues Wasser eingelassen wird oder durch deine eigene Bewegung.

Hier bewegst nicht mehr du dich, sondern ES bewegt dich. Und du bewegst dich auch.

Wir bieten dir dieses Bild an, um dir zu sagen: Ja, es gibt diese göttliche Energie. Sie ist nur viel größer, in gewisser Weise weniger fassbar, aber durch ihre Bewegung wahrnehmbar. Und du kennst und spürst sehr genau die Momente, in denen es dir gelingt, deinen eigenen Bewegungen den Bewegungen des Ozeans, nein, nicht anzupassen, sondern sie miteinander zu synchronisieren.

Das sind Momente großer Eleganz, Leichtigkeit und des Glücksgefühls. Dich immer wieder in diese Bewegungen hinein fallen zu lassen ist auch eine Form des Gebetes.

Es ist im Übrigen nichts dagegen zu sagen, zwischendurch auch den väterlichen Aspekt der Göttlichkeit als Brücke zu nehmen, in diese Art von Aufgehobenheit zu gelangen. Wir bitten dich und euch, das nicht gering zu schätzen.

Doch wer schon einmal im Ozean geschwommen ist, weiß um die Unterschiede zu kleineren Gewässern. Ja.

Soweit die Durchsage von Soprana. Möchten Sie ebenfalls Antworten auf drängende Fragen erhalten? Schauen Sie auf meine Angebote zu Medialen Durchsagen (hier klicken). Und wenn Sie sich für die Seelenlehre der Archetypen interessieren, erhalten Sie hier eine Einführung

Es grüßt herzlich
Marion Lockert

8 Responses
  1. Liebe Marion,
    auch mich hat die „Badewannen-Geschichte“ erreicht und meine Schwester hat mir die Rückmeldung gegeben, dass sie schon aus der Badewanne ausgestiegen ist ;-). Ein wirklich schönes Bild. Und als Priester-Seele kann ich natürlich den Wunsch nach „richtigem“ Beten gut nachvollziehen. Schön, dass wir alle sowieso alles richtig machen. Hab Dank für deine schöne Durchsage zu diesem Thema.
    Ganz liebe Grüße aus Berlin und ich freue mich immer noch riesig auf den 22. August in deinem Institut. Bis ganz bald!

  2. Cornelia

    Immer wieder bin ich begeistert von Deinen Durchsagen, liebe Marion. Ganz besonders beeindruckend auch die bildhafte Ausdrucksweise. Die Metapher mit der Badewanne im Ozean :). Als Kind waren Kirchen schon fast meine Spielplätze, ich liebte die Atmosphäre und die Stille. Damals wusste ich noch nichts von meiner Prieserseele. Auch habe ich viel gebetet, aber nie diese Energie gefühlt und diese Glücksmomente wie es heute möglich ist im Dialog. Es ist ein Tanz der Energien, der alles erfasst. Berauschend. Danke

  3. Mario

    Gibt es eigentlich einen Grund warum uralte Seelen, also zum Teil Alt 5 aber besonders Alt 6 und Alt 7 kaum oder keine Interessen an das Thema Archetypen der Seele haben?

    1. Ja, den gibt es. Sehr alte Seelen sind so sehr verbunden mit der Transzendenz, dass ihnen in aller Regel Lehren nichts geben, was sie nicht schon längst innerlich verortet haben. Wozu also sich mit etwas Theoretisch befassen, was sie aus dem Erleben Selbst kennen?

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Marion Lockert

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