Mal wieder haben wir meine kausale Quelle Soprana zum Thema Gedanken befragt. Was sind Gedanken eigentlich – aus spiritueller Sicht? Und was unterscheidet sie von Gefühlen?
Könntet ihr beschreiben, was eine Emotion, ein Gefühl ist im Vergleich zu einem Gedanken?
Soprana:
Wenn wir eine Metapher gebrauchen sollten, würden wir sagen, Gefühle sind wie Flüssigkeiten, Gedanken sind wie Gase.
Gedanken sind schnell, Gedanken sind flüchtig, Gedanken sind beweglich, sie sind von wenig Substanz. Wir meinen dieses nicht im Sinne von oberflächlich, das können sie auch sein, aber ja, wie ihr genau wisst, auch von großer Tiefe, und Strahlkraft. Sie alleine sind aber nicht etwas, was zum direkten Handeln bewegt. Um einen Gedanken in Handlung münden zu lassen, müssen sie mit Emotion aufgeladen werden.
Gefühle sind dagegen wie Wasser, sie sind dicht, sie sind fließend, sie sind natürlich ebenfalls laufend in Bewegung, können aber leichter eingefangen und gehalten werden, sie sind zunächst ohne Worte, und sie sind körperlich, sie spiegeln sich in Empfindungen wider, sie bewegen den Körper. Ihr würdet sagen, sie bewegen das Herz.
Das stimmt insofern, als dass das Fühlen selbst mit dem Herzchakra verbunden ist, und während Gefühle wie wortlose Wellen sind, sind Gedanken leicht und schillernd, mental und wortreich. Sie sind daher auf völlig anderem Transportweg teilbar, als es Gefühle sind. Für ein Gefühl und die Übertragung eines Gefühls braucht es ein Synchronisieren von Schwingung und Energie, dann kann eigenes oder auch fremdes Gefühl gefühlt werden.
Um einen Gedanken nachvollziehen zu können, muss ich ihm nicht zustimmen können, muss ich nicht mit ihm gleich schwingen, sondern ihr könnt über den Weg von Logik und von Spiel, nämlich Logik und Brechen von Logik, Gedanken nachvollziehen und teilen. Gedanken sind wie Wunderkerzen, Gefühle wie ein Lagerfeuer, Gedanken sind wie Sprühregen, Gefühle wie ein Meer. Beide sind wunderschön und wundervoll und vermögen, wenn sie sich zusammentun, Menschen bewegen.
Ein anderer Fragesteller wollte weitere Aspekte von Gedanken erkennen und fragte:
Ich möchte jetzt ein grundsätzliches Thema ansprechen, das mir seit einiger Zeit durch den Kopf geht. Ich würde von Euch gerne wissen, was ihr über die Natur und die Gesetzmäßigkeiten von Gedanken wisst. Sie sind ja, was das Menschsein angeht, eine wichtige Sache. Was sind Gedanken?
Soprana:
Es ist hier wieder hilfreich, wie wir es so oft tun, zu unterscheiden zwischen verschiedenen Arten von Gedanken. Es gibt Gedanken, die ein unwillkürliches Ergebnis sind von Impulsen, die aus Erinnerungen, Beobachtungen, Assoziationen bestehen. So ein bisschen, als wenn gegen ein, mit Brausepulver gefülltes Glas gestoßen wird, und dadurch ein erneuter Ausstoß von Blubberblasen entsteht. Das meiste dieser Gedanken ist Zeitvertreib und ihr nutzt ihn häufig. Diese Formen der Gedanken machen ungefähr 60 % eurer Gedanken aus.
Dann gibt es andere Formen neurologischer Impulse. Eine zweite Art von Gedanken ist eher produziert, sind also Ableitungen und bewusste Weiterführungen dieser Gedanken erster Sorte. Durch sie wird also eine dieser Blasen aufgegriffen und weiter geformt und entwickelt. Diese Gedankenformen kann man nennen: Sorge oder Illusion, um die zwei Hauptströmungen zu kennzeichnen
Also Sie haben mit der Realität nichts zu tun, sie werden gemacht?
S: Genau. Eine weitere Form der Gedanken sind strategische Überlegungen, um etwas zu planen, zu erreichen, zu analysieren, zu ordnen. Alle drei dieser Sorten von Gedanken, am meisten die erste, am wenigsten die dritte, sind Euch tatsächlich bewusst und greifbar.
Dann gibt es die Form von Gedanken, die Weiterführung von Impulsen sind, die aus den Schwingungen der Umgebung menschlicher oder spiritueller Art resultieren: Eingebungen. Auch hier ist nur ein Teil derer bewusst.
Die Gedanken entstehen einfach so oder brauchen Sie irgendeinen Anstoß von uns? Ihr habt einmal von einem Strom von Gedanken des Alltagsbewusstseins gesprochen.
S: Dieser Strom ist der ersten Sorte zuzurechnen und er entsteht hauptsächlich aus Anregungen, Wahrnehmungen von außen, die dann leicht vervielfältigt und aufgeschäumt werden können und so etwas – wenn sie übergehen in die zweite Sorte – von einem Eigenleben bekommen können.
Eigenleben, was meint das?
S: Das bedeutet, dass die Weiterführung bestimmter Impulse keine weitere Zufuhr von außen mehr braucht, um sich weiter zu bewegen.
Also Gedankenketten, die automatisch ablaufen?
S: Ja.
Wie Flashbacks?
S: Flashbacks sind eine spezielle Sorte davon, die ja konkrete Erinnerungen, wenn auch in verzerrter Form, bezeichnen.
D.h., Erinnerungen sind spezielle Formen von Gedanken?
S: Ja.
D.h. Gedanken sind etwas, was Energie in Form von Erinnerungen dann in Form bringt? Muss ich mir so etwas in der Art vorstellen? Oder sind Gedanken Erinnerungen? Oder sind Erinnerungen Gedanken? Oder sind das zwei verschiedene Sachen?
S: Eine Erinnerung ist ein hochkomplexes Gebilde dadurch, dass sie mit Emotionen und Körperwahrnehmungen verknüpft ist. Somit ist sie eine spezielle Form von Gedanken.
Dann gibt es Gedanken, die wir als gut oder schlecht empfinden. Manche Menschen haben Gedanken, die sie kräftig malträtieren, weil sie unangenehm sind oder weil sie irgendwelche Konflikte damit haben. Ist das zu erklären? Was könnte uns darüber sagen?
S: Auch dieser Prozess ist ein sehr komplexer, nämlich Gedanken mit Emotionen aufzuladen. Das geschieht dadurch, dass durch Bewertungen und augenblickliche Befindlichkeiten Verzerrungen in Wahrnehmung und Deutung entstehen.
Ein Gedanke ist zunächst ein Gedanke, und so etwas wie eine neutrale Blase. Gut oder schlecht, erfreulich oder schmerzhaft, witzig oder erschreckend wird der Gedanke erst, wenn er in einen messenden und beurteilenden Zusammenhang gestellt wird. Das ist etwas, was einen wichtigen Teil des Menschseins ausmacht, diese Arten von Verzerrungen und Verklebungen herzustellen. Nur selten macht ihr die Erfahrung, dass es möglich ist, Gedanken einfach Gedanken sein zu lassen und vielleicht sogar den Seinsraum zwischen den Blasen zu vergrößern und tatsächlich Ruhe walten zu lassen.
Wir haben da aber das Problem, dass ständig dieses Sprudeln stattfindet. Wie dieses Unterbrechen, also für Ruhe zu sorgen? Dazu gibt es dann aber wahrscheinlich Meditationstechniken oder anderes, um das herbeizuführen, nehme ich an.
S: Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten das zu tun. Allerdings gibt es dabei auch ein wichtiges Hindernis, nämlich dass ihr dieses fröhliche Geblubber liebt. Denn es ist recht unterhaltsam und füllt die Zeit und scheint auch Euch das Gefühl von Leichtigkeit und Bedeutsamkeit und Wert zu verleihen. Fast so wie Descartes sein „Ich denke, also bin ich!“ formuliert hat, als jemand, dem dieser Zusammenhang zwischen wertvollem Menschsein und Gedanken haben, so offensichtlich erschien.
Ist die Art von Gedanken bei allen Menschen gleich? Oder unterscheiden sie sich? Wir können ja in Bildern denken oder vielleicht in Sprache, Gefühle, Gerüche, Wahrnehmungen, Töne.
S: Die Formen unterscheiden sich. Und es gibt auch noch einmal einen Unterschied zwischen … du hast eben davon gesprochen, dass Gedanken auch Empfindungen sein können.
Nun kann man hier noch einmal unterscheiden zwischen einer unmittelbaren Empfindung, die du vielleicht hast, wenn du die Umschließung deines Fußes vom Leder deiner Schuhe spürst. Das ist eine Empfindung. Schon die Wertung, ob das angenehm sei oder unangenehm und welche Art von Empfindung, welche Art von Gefühl das sei, ist etwas, was mit der eigenen Wirklichkeitskonstruktion einhergeht. Und zusätzlich gibt es noch die Emotion, die nicht auf einer Körperempfindung beruht, sondern eine Schwingungsqualität beschreibt, wie Neugier, Freude, Vorfreude, Nachfreude, Neid, Traurigkeit, usw. usw. benannt wird.
Gedanken sind ja auch beteiligt an Ängsten. Ich merke das daran: Ab und zu fliegt mich ein Gedanke an, der dann sofort – wenn der entsprechend geartet ist – dazu führt, dass Ängste und starke Gefühle ausgelöst werden. Diese Gedanken kommen manchmal aus dem luftleeren Raum, einfach so, müssen gar nicht mit irgendwelchen Assoziationen zu tun haben. Wie kommt so etwas zu Stande? Gibt es da ein Grundbedürfnis von irgendetwas in uns nach Angst oder führt dazu, dass wir uns ängstigen – vielleicht sogar selbst Angst machen?
S: Du hast damit einen Grund, aber noch keine Ursache genannt.
Deine Aussage, dass diese Gedanken aus dem luftleeren Raum kämen, trifft nur zum Teil zu, denn auch, wenn diese Gedanken zu den blubbernden gehören, braucht es – um sie energetisch so anzureichern, dass sie für dich als Angst spürbar werden – Energie und ein Zutun. Dieses Zutun kann selbstverständlich so schnell passieren, dass es deiner Aufmerksamkeit entgeht. Und so kommt es dir vor, als wenn es von alleine passieren würde.
Dieses Anreichern kann selbstverständlich auch eine Mischung sein aus Erinnerungen ähnlicher Art, Filterungen und Wertungen und Befürchtungen. Stell dir also vor, wie eine Blase, die erst nur ganz durchsichtig war, plötzlich eingefärbt, in ihrer Form verändert und mit mancherlei gefüllt wird. Sie bekommt dann ein anderes Aussehen und ein anderes Gewicht, wenn sie auf dem Boden der Empfindungsfähigkeit fällt.
Was macht dieses Zutun, damit ein Gedanke zur Angst wird? Was tun wir da, was wir nicht mitbekommen?
S: Wie wir versucht haben zu beschreiben, ist eine Möglichkeit der Anreicherung, zu etwas Beängstigendem, die Strategie, sich an ähnliche Zusammenhänge zu erinnern, die schmerzhaft ausgegangen sind. Zweitens ist da die Möglichkeit, durch das eigene Bewertungssystem Gedanken an die Zukunft als verachtenswert, schädlich, verboten und ähnlichem zu erschweren und zu beschweren. Dieser Vorgang, dieser Bereich ist vielen Menschen sehr wenig bewusst. Der Mensch, in seiner Tierhaftigkeit, ist jedoch ein soziales Wesen und alles, was ihn aus dem Schutz der Gruppe entfernen könnte, macht ihm Angst. Dieser Zusammenhang gehört mit zu dem Feld der Genetik, weil er biologisch in Euch eingepflanzt ist und betrifft somit gleich zwei Felder: das biologische und das genetische.
Die vielen Erfahrungen von Ausgestoßensein, nicht anerkannt sein und deswegen zu Schanden und zu Tode gekommen seins sind in euch als mögliche Erfahrung angelegt und können ebenso gefüllt werden von realen Erlebnissen, von euch selbst, eure Kultur oder euren Vorfahren. Angstmuster, wie Eure Angstmuster bringen ebenfalls Farbe ins Spiel. All dieses und noch mehr, sind Vorgänge, die einen zunächst neutralen Gedanken verändern.
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Soweit die beiden Durchsagen. Interessant finde ich auch, dass die Art der Antworten sehr auf die Energie des Fragesteller eingeht – einmal künstlerischer, einmal gelehrtenhafter.
Auch Sie, auch du kannst Durchsagen zu deinen Fragestellungen erhalten. Das können persönliche Anliegen sein, aber durchaus auch allgemeinere, überpersönliche Fragen wie diese hier.
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Herzlich,
Marion Lockert